15. September 2022
Die Mobilität von morgen
Was wäre, wenn wir weniger Auto fahren würden? Oder künftig mehr Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf den Strassen wären? Die Umwelt Arena in Spreitenbach setzt sich anschaulich mit den unterschiedlichen möglichen Szenarien punkto individueller Mobilität auseinander. In der Ausstellung gibt es Zahlen, Fakten und vor allem realistische Tipps, wie wir in unserem Alltag möglichst umweltfreundlich unterwegs sein können. Die Lehrpersonen der MPS Rothenthurm wollten es genauer wissen und reisten nach Spreitenbach.
Wir sind mobil: Fast 37 Kilometer legen Herr und Frau Schweizer gemäss WWF täglich zurück, davon zwei Drittel im Auto. Der Individualverkehr stösst damit in der Schweiz fast gleich viel CO2 aus wie die Luftfahrt und gehört hierzulande zu den Umweltsündern Nummer eins. Mit welchen Mitteln wir dies reduzieren können, erfuhr die Lehrerschaft der MPS Rothenthurm an einer Mobilitätsführung in der Umwelt Arena Spreitenbach. Diese ist interaktiv aufgebaut und fusst auf vier konkreten Tipps, die jede und jeder Einzelne für sich umsetzen kann.
Der stellvertretende Geschäftsführer Andreas Kriesi erklärt: «Zuerst sollte man sich grundsätzlich fragen, welche Wege tatsächlich nötig sind. Arbeiten, einkaufen, Freizeitaktivitäten – wie weit müssen und wollen wir fahren?» Der zweite Tipp der Umwelt Arena lautet, die Verkehrsträger schlau zu kombinieren. Beispielsweise einen Personenwagen zu füllen statt allein zu fahren. Drittens lautet die Devise: Kleine und leichte Autos sind vorzuziehen. «Im Energieverbrauch macht dies rund die Hälfte aus.» Die Realität sieht allerdings anders aus: Über die Hälfte aller neu immatrikulierten Fahrzeuge sind SUVs.
Tipp Nummer vier ist der fortschreitende Trend in aller Munde: Der Wechsel vom Verbrennungs- zum Elektroantrieb. «Wir müssen unbedingt von der ‹fahrenden Heizung› wegkommen», sagt Andreas Kriesi, «denn die Effizienz der Verbrenner ist ausgeschöpft.» Kritischen Auseinandersetzungen damit begegnet die Umwelt Arena proaktiv. So werden auch die Batterie und die darin enthaltenen Metalle den Besuchern anschaulich präsentiert. Dass deren Preis stark gestiegen ist, beurteilt Kriesi positiv. «Je wertvoller ein Rohstoff ist, desto eher wird er recycelt.»
Das Ziel der Ausstellung sei, dass sich die Besucherinnen und Besucher Gedanken machen, welchen Beitrag sie persönlich leisten können. «Die Technik kann vieles lösen, aber der Mensch ist ein wichtiger Faktor», sagt Andreas Kriesi. Dem stimmt Rainer Nock, Schulleiter der MPS Rothenthurm zu. «Mit der Mobilitätsführung wollten wir gemeinsam mit dem Lehrerteam unsere Gewohnheiten hinterfragen und umsetzbare Ansätze diskutieren.»