20.04.2023

Mit dem Schmetterling auf Klimamission

Nachdem er vor 15 Jahren als erster Mensch mit einem solarbetriebenen Auto um die Welt gefahren ist, ist der Luzerner Louis Palmer wieder auf Tour. Diesmal reist er mit dem SolarButterfly, einem Tiny House aus Ozean-Müll, bis an die Weltklimakonferenz im Amazonas. Auf dem Weg suchen Palmer und sein Team nach Lösungen für den Klimawandel und sensibilisieren weltweit für neue Technologien. Einer der ersten Zwischenhalte fand in Ibach statt, wo rund 300 Kinder und Jugendliche der Bezirks- und Gemeindeschulen gespannt den Ausführungen folgten.

Bereits in der ersten Woche nach dem Start machte der SolarButterfly an der MPS Schwyz in Ibach Halt. Die Jugendlichen sahen sich das zehn Meter lange, emissionsfreie Gefährt an und suchten anschliessend auf einem Klimaparcours Antworten zu den aktuellen Fragen zum Klimawandel. In einem Vortrag voller Fakten und Kuriositäten aus seinen Reiseerlebnissen erzählte Louis Palmer dann der Schülerschaft von seiner Mission. «Wir fahren um die Welt, um zu zeigen, dass wir nicht verzichten müssen», war eine seiner Kernaussagen, «wir müssen nur die richtigen Technologien anwenden.» Statt Google könnten die Schülerinnen und Schüler mit Elcosia eine umweltfreundliche Suchmaschine nutzen, die pro Anfrage im Regenwald einen Baum pflanze. Palmer zeigte auch ein Strohhaus aus Laax, das aufgrund der speziellen Isolierung ganz ohne Heizung durch den Winter komme, sowie eine finnische Sandbatterie, die Wärme monatelang speichere.

Es sind solche Technologien, die den Solarpionier begeistern und antreiben. Denn auch wenn die Zahlen und Fakten zum Klimawandel bekannt sind, so sind sie im direkten Vergleich doch eindrücklich und erschreckend. So rechnete Louis Palmer vor, wie das Klima in unseren Breitengraden aussehen wird, wenn die angesprochenen Schülerinnen und Schüler dereinst pensioniert sind. «Schaffen wir es, die Emissionen radikal auf null zu reduzieren, erwärmt sich die Erde um etwa 1,5 Grad.» In anderen Worten: «In Luzern wäre es so warm wie heute in Lugano.» Ohne diese Massnahmen rechnen Fachleute bis 2100 mit 5,5 Grad – aus Luzern würde Madrid. Die Konsequenzen? «Die Regenwälder trocknen aus, der Meeresspiegel steigt und löst Fluchtbewegungen aus, zwanzig Prozent der Tierarten verschwinden, in der Arktis schmilzt der Permafrost und die Erde erwärmt sich weiter.»

Mit diesen Botschaften reisen Palmer und sein dreiköpfiges Team nun zwei Jahre um die Welt. Ihr Transportmittel: Ein mit Solarenergie versorgtes und von der Hochschule Luzern entwickeltes Tiny House. Es ist das erste Fahrzeug der Welt, das mit Ozean-Müll gebaut wurde. Der Schmetterling dient dabei als Symbol für den Wandel. Ein Wandel, den die Menschheit vollbringen muss.