15.09.2020
SchülerInnen recherchierten über PET und Co.
Am schweizerischen Clean Up Day sammelten wiederum tausende von Schülerinnen und Schülern in ihrer Umgebung Abfall auf. Die MPS Ingenbohl Brunnen nahm sich sowohl dem Seebecken wie auch dem Ingenbohler Wald an. Jedes Jahr erfahren die Bezirksschüler vorher in einem kurzen Input mehr über ein bestimmtes Thema im Zusammenhang mit Abfall. Dieses Jahr lernten sie erst den Kreislauf von Glas kennen. Anschliessend beantworteten sie mithilfe des Internets selbständig Fragen zum Thema PET-Recycling. Die Ergebnisse überraschten.
Albert Kuhn öffnet ein San Bitter, schenkt es in ein Glas ein und prostet der Klasse zu. «Jetzt», sagt er und nimmt den Abfalleimer in die Nähe, «werfe ich das leere Gläsli weg.» Demonstrativ wirft der Energieverantwortliche der MPS Ingenbohl Brunnen die Glasflasche in den Eimer. Die Jugendlichen schmunzeln. Sie wissen haargenau, dass dies nicht der richtige Weg ist und weisen ihren Lehrer darauf hin.
In einem kurzen Referat zeigt Kuhn auf, dass Glas zwar aus dem in grossen Mengen verfügbaren Rohstoff Sand besteht. Trotzdem sei es sinnvoll, leere Behälter zu recyceln. Landen sie im Abfall, sind sie verloren – aus dem Altglas kann etwas Neues entstehen. Während einer Internetrecherche erfahren die beiden 2. Realklassen anschliessend, dass PET im Gegensatz zu Glas aus einem nicht erneuerbaren Rohstoff – Erdöl – hergestellt wird.
Beeindruckend sind zudem vor allem die Zahlen, welche die Schüler aus den Informationsplattformen herausziehen. In der Schweiz kauft und trinkt jede Person im Durschnitt 200 PET-Flaschen im Jahr, also mehr als eine halbe pro Tag. Liegengelassen in der Natur braucht sie bis zu 600 Jahre, bis sie sich zersetzt. «Ich hätte gedacht, nach etwa zehn, zwanzig Jahren hat das die Natur abgebaut», sagt eine Schülerin. Spannend sind auch die Resultate zur Frage, wo PET nach dem Recycling wieder Verwendung findet: In Schuhen, Kleidern, Möbeln und vielem mehr. Eine Schülerin hat herausgefunden, dass die PET-Flaschen zu diesem Zweck in Granulat zerkleinert werden.
Albert Kuhn erklärt: «Wir wollten den Jugendlichen aufzeigen, welchen Wert Güsel noch haben kann. Indem wir ihn auflesen und wiederverwerten, schützen wir nicht nur die Natur, sondern haben auch einen Rohstoff für neue Produkte.» Die Schülerinnen und Schüler freuen sich derweil, nach der Theoriestunde zur Praxis zu schreiten. Einer von ihnen sagt: «Dass wir soviel PET konsumieren, hat mich zwar überrascht. Ich finde es draussen aber spannender, wenn wir aktiv etwas bewirken können.» Den restlichen Vormittag verbrachten sie deshalb im Ingenbohler Wald mit Handschuhen, Güselsäcken und dem neu erworbenen Wissen über den Wert von Recycling im Gepäck.